Du hast bereits mit 7 Jahren das Rennrodeln für dich entdeckt. Was ist es, das dich bis heute immer wieder in den Eiskanal zieht?
Anna Berreiter:
„Schon als Kind hat mich Geschwindigkeit fasziniert. Rennrodeln ist eine der schnellsten Sportarten der Welt. Sie wird aufs Tausendstel gemessen. Das sind Bruchteile von Sekunden, die Du mit Deinem Handy selbst nicht stoppen kannst. Es geht also viel um Präzision und darum, kleinste Fehler zu vermeiden. Ich muss blitzschnelle Entscheidungen treffen. Millisekunden entscheiden darüber, ob ich gewinne oder verliere.“
Welche Rolle spielt dein Schlitten bei diesen Entscheidungen?
Anna Berreiter:
„Mein Schlitten ist ein Hochleistungsgerät. Er wird in Handarbeit gefertigt. Die Präzision, die von mir im Eiskanal abverlangt wird, steckt bei ihm bereits in jedem Detail. Ich baue ihn selbst mit Technikern zusammen und achte auf den kleinsten Millimeter. Die Frage, mit welchem Material ich fahre, ist eine der ersten Entscheidungen, die ich zu treffen habe. Für mich ist das wirklich höchste Ingenieurskunst – Maßarbeit, die über meinen Erfolg entscheidet und mir wirklich am Herzen liegt.“
Klingt ganz so, als hättest du eine emotionale Bindung zu deinem Schlitten aufgebaut.
Anna Berreiter:
„Mein Schlitten ist mein Heiligtum. Ich will ihn am liebsten die ganze Zeit bei mir haben. Ich habe ja selber daran mitgearbeitet und weiß, welche Handarbeit, Liebe und Präzision dahintersteckt. Außerdem macht es mich stolz, dass ich weiß, wo alle Teile herkommen. Er ist ein Unikat, das es so nicht zu kaufen gibt und das sich mit mir ständig weiterentwickelt. Wir gucken ja immer wieder, was wir nochmal verändern können, um ihn noch besser zu machen.“